Geschichte des Samojeden

(Samojeden in den 60'iger Jahren)

Dieser große weiße, spitzähnliche Hund mit dem "lächelnden Gesicht" fand von allen uns heute bekannten Polarhunden zuerst Liebhaber in Europa, genauer in Großbritannien. Seine rasch wachsende Popularität verdankt er nicht nur seinem Einsatz durch Polarforscher wie zum Beispiel Nansen bei seiner Expedition 1893 bis 1896. Die Gründe für seine schnelle Verbreitung lag in seinem Wesen; er wurde geschildert als treuer, gehorsamer, sanft und anschmiegsamer und doch wiederum selbständiger Hausgenosse. Dazu kommt die auffallende stolze Haltung und sein kräftiger und doch eleganter Wuchs, sein Interesse für alles, was um ihn herum geschieht. So ist es kein Wunder, daß ein vorzüglich gepflegter Samojede für viele Hundeliebhaber heutzutage als einer der schönsten Hunde gilt.

Fridtjof Nansen 1861 - 1930

(das Volk der Nenzen)

Der Samojede wurde als erste Schlittenhundrasse schon Ende des vergangenen Jahrhunderts anerkannt und ist bis heute ein typischer nordischer Gebrauchshund geblieben. Ihren Rassenamen erhielten die Samojedenhunde nach dem Nomadenstamm der Samojeden, welche das Grenzgebiet zwischen dem europäischen und asiatischen Sibirien bewohnen. Dort war es die Aufgabe der Hunde, Schlitten zu ziehen, Lasten zu schleppen, Rentiere zu hüten und zu beschützen sowie Helfer bei der Jagd zu sein. Die frühesten bekannten mitteleuropäischen Berichte über das Volk der Samojeden stammen von Adam Olearius aus dem Jahr 1647, von Adam Brand im Jahr 1696 und von Tooke 1779, die das Volk besucht hatten.

Lange galt die Meinung, die  Vorfahren dieser Hunde gehörten wohl zu den Torfhunden. Torfhunde, manchmal auch Torfspitze genannt, waren um ca. 4000 v.Chr. über Europa und Nordasien verbreitet. Vieles sprach dafür, daß die Nachfahren dieser Hunde schon sehr lange bei dem Nomadenstamm der Samojeden zu Hause waren. Diese Urrassen-Theorie geht auf den Kynologen Theophil Suder zurück und ist heute bereits überholt.

Der heute bei dem Samojeden gehaltene Hunde verrichtet noch nahezu die gleiche Arbeit, wie eh und je, wenngleich die nunmehr festgelegten russischen Merkmale für diese Laika's oder Nenezker-Laika's stark abweichen von dem für unsere Samojeden gültigen Rassestandard.

Nach diesem Standard wird bei den Rüden eine Schulterhöhe von 57 (+/- 3) cm verlangt bei Hündinnen eine Schulterhöhe von von 53 (+/- 3). Der Kopf soll kräftig und keilförmig sein und mit gut ausgebildeter nicht zu langer Fangpartie, trockenen Lefzen und leicht hochgezogenen Mundwinkeln für das rassetypische Lächeln sorgen. Die dunklen, mandelförmigen Augen sollen tiefliegend und gut gesetzt sein. Die kleinen, dreieckigen, weit voneinander und hoch angesetzten Ohren sollen eine leicht gerundete Spitze haben. Der kräftige Hals von mäßiger Länge mit gut gewölbtem Nacken wird stolz getragen.
Das Gebäude ist etwas länger als hoch, mit festem Rücken und gut ausgebildeter, tiefer Brust und kräftiger Lendenpartie. Die nicht zu lange, dicht und buschig behaarte Rute ist hochangesetzt und wird über den Rücken gerollt getragen. Lange, festanliegende, schräge Schultern sowie gerade, knochenstarke Vorderläufe mit kräftigen Gelenken sind erwünscht, ebenso wie eine sehr gut bemuskelte, ausreichend gewinkelte Hinterhand mit tief angesetzten Sprunggelenken. Die Pfoten sollen oval geformt sein, mit hochgewölbten Zehen und dicken, widerstandsfähigen Ballen. Unerläßlich ist eine doppelte Behaarung: Die glatten, grannenartigen Deckhaare stehen etwas vom Körper ab, darunter findet sich eine weiche und sehr dichte Unterwolle. Rüden haben. oft eine kräftig ausgebildete sogenannte Mähne. Lediglich der Kopf und die Ohren wie die Vorderseite der Läufe sind kurz behaart. Allerdings ist bei Hündinnen die Behaarung meist kürzer und auch weicher. Die Fellfarbe ist meist weiß, ebenfalls erlaubt ist weiß mit bisquitfarbenen Abzeichen.  Die Pigmentierung von Nase, Lefzen, Augenumrandung und Ballen ist vorzugsweise schwarz.

Dank seiner Vielseitigkeit ist der Samojede sowohl als Sport- wie auch als Familienhund geeignet. Die Fähigkeit des Samojeden bei Schlittenhunderennen liegen nicht so sehr in übergroßer Geschwindigkeit, er ist eher ein ausdauernder Läufer und vermag auch schwerere Lastenschlitten zu ziehen. In jedem Fall benötigt er sinnvolle Beschäftigung und regelmäßige Bewegung, mit einem Auslauf nur im Garten ist es nicht getan. Aufgrund seiner zu selbständigem Handeln neigenden Veranlagung bedarf er in der Jugend einer zwar liebevollen, doch konsequenten Erziehung. Auch ist dabei zu beachten, daß er lernt, nicht alles und jedes grundlos anzukläffen. Er sollte von frühester Jugend daran gewöhnt werden, sich täglich gründlich durchbürsten zu lassen, so bereitet die Fellpflege keine Schwierigkeiten. Da hierbei beim jahreszeitlichen Haarwechsel auch alle lose sitzenden Haare sofort entfernt werden und der Samojede sich selber gut sauber hält, wird er wenig Schmutz hinterlassen. Von zu häufigem Baden wird unbedingt abgeraten.

 

(Shackleton's Expediton 1907 - 1909)

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